Die ersten Auftritte

Unsere Band „No Way Back“ hatte diesen Namen noch nicht, als wir in unserem Proberaum in der Schule saßen, an einem Stück herumfeilten und Katrins Musiklehrer hereinkam. Er hat uns den Raum dreimal die Woche zur Verfügung gestellt, und er war, wie wir, begeistert von Katrins Können auf der Mundharmonika. Sie hatte die Harp von ihrem Großvater geerbt, der ihr die ersten Töne auf dem Instrument beigebracht hatte. Alles andere hatte sie selbst ausgetüftelt. Ihre Begleitung mit der Mundharmonika und ihre Soli waren Grundpfeiler unserer Musik.

Auftritt!

Der Lehrer erzählte uns von einer Schul-Feier, auf der auch Live-Musik gefragt war, und fragte, ob wir uns vorstellen könnten, dort als Band aufzutreten. Auch wenn wir alle schon durch Chor, Schule oder Musikunterricht mit unserem musikalischen Können auf der Bühne gestanden hatten, waren wir als Gruppe noch nicht auf die Idee gekommen, vor die Öffentlichkeit zu treten. Vielleicht hatten wir alle den Eindruck, noch nicht genug zu können. Der Lehrer versicherte uns, dass wir das Zeug dazu hätten. Wir bräuchten nur noch einen passenden Namen, sollten unsere Liedauswahl besprechen und proben. Wir hatten einen Monat Zeit.

Wollten wir? Wir sahen uns an, und alle nickten. „Also, Mädels, jetzt heißt es: Kein Weg zurück. Packen wir es an!“ Katrin lachte, nachdem ich das gesagt hatte, und rief: „Das ist doch ein guter Bandname für uns: No Way Back!“ So einfach ist das manchmal.

Wir einigten uns auf sechs Lieder, denn nicht nur wir würden spielen. Es waren drei eigene und drei gecoverte. Wir übten sie so, dass wir zur Not auch für ein anderes Instrument einspringen konnten, sollte eine von uns ausfallen.

Und es wurde ein großer Erfolg. Zeitlich wurden wir an dem Tag auf fünf Lieder beschränkt, was aber nicht schlimm war, denn unser Publikum wollte unbedingt eine Zugabe, sodass wir unser sechstes Lied auch noch spielen konnten. Danach kamen verschiedene Menschen auf uns zu: Lehrer, Schülervertreter und Jugendgruppenleiter waren darunter. Wir verließen die Feier mit den festen Einladungen zu fünf weiteren Auftritten.

Ein Auftritt kommt selten allein

Mit den Auftritten erweiterte sich auch unser Horizont. Wir lernten andere Bands und Musiker kennen, spielten mal als Vorgruppe, mal als Hauptact, hatten Spaß an Gigs in anderen Zusammensetzungen. Unser Equipment, das teilweise von der Schule gestellt worden war, konnten wir durch die Honorare, die wir für die Auftritte erhielten, aufstocken und uns so unabhängig machen. Schließlich bot uns eine befreundete Band an, mit ihnen den Proberaum zu teilen. Für uns eine gute Sache, denn unsere Schulzeit und damit auch die Nutzung des Schulproberaums würden bald beendet sein.

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